27.Juli: Jaipur - pur und unverblümt!

Abgestimmt auf die angekündigte Öffnungszeit des Amber Forts um sieben Uhr, haben wir uns um halb sechs auf die Socken gemacht, da wir vorher noch die "putzige" Fassade des Palastes der Winde menschenleer ablichten wollten, um anschließend am Ufer des Haussees von Jaipur bei der Wasserpalastfotografie fast im Unrat zu versinken.

Schade, dass der junge Maharadscha von Jaipur lieber in England Polo spielt, anstatt mal seine Stadt in Sachen Müll auf Vordermann zu bringen, aber schon sein Großvater legte viel Wert auf das Polospiel und es gibt sogar ein entsprechendes Denkmal. Am Stausee vor dem Fort angelangt gab’s im diffusen Morgenlicht noch einige nicht verachtenswerte Perspektiven. Und da das Fort aber erst um acht Uhr die Pforten öffnen sollte, wollten wir nicht noch eine Stunde warten, sondern zogen uns zum Frühstück ins Hotel zurück. Nicht ohne vorher noch die Stadtmauer zu erklimmen und dem örtlichen Stufenbrunnen einen Besuch abzustatten. Nach dem Spätstück war dann Jubel, Trubel, Heiterkeit in den Straßen und auf dem Gemüsemarkt von Jaipur angesagt. Das hätte er in seinen 26 Jahren als Reiseleiter noch nicht erlebt, dass er vom Stadttor bis zum Palast der Winde (ca.1,5 km) über zwei Stunden gebraucht hätte, kommentierte Reiseleiter Dipu unser kleine Exkursion. Und auf unsere Antwort: „Ist doch super, mal was anderes zu machen“, kam postwendend die Antwort: “Nein, er wolle sich nicht mehr an Neues gewöhnen“. Auf dem Weg zum Palast der Maharadschas ließen wir uns noch vom heimischen Fotografen á la Havanna auf den Stufen des Capitol portraitieren. Nach dem Mittagsmahl inspizierten wir noch das astronomische Zentrum von Jaipur, das aus diversen Sonnenuhren und Sternzeichenpeilgeräten besteht und aus dem 16. Jahrhundert stammt- inspiriert von der Sternwarte des Ulubeg in Samarkand. Danach hatten wir genug geschwitzt und zogen uns relativ früh ins Hotel zurück.