Siebter Tag: Von Sapa via Lao Cai im Bummelzug bis Bao Ha und dann per Auto weiter nach Hanoi und dort zu Chuyen zum Abendessen.

Ab Hotel heute zu der fast christlichen Zeit um 7:45h und los ging’s mit dem Bergabgeschlängele. Netterweise kam auch noch die Sonne ein wenig zwischen den Wolken durch, damit wir endlich mal Reisterrassen im sanften Gegenlicht auf den Chip bannen konnten, nicht optimal aber wenigstens mehr als ein „Iwada“-Foto. Trotz diverser Fotostopps erreichten wird den Bahnhof von Lao Cai noch überpünktlich - ein unpersönliches Neubaugebäude, um so archaischer waren die holzbestuhlten Waggons.

Wie von Chuyen bereits avisiert war die Zugfahrt zusammen mit der einheimischen Bevölkerung kein Vergleich mehr zu meiner Fahrt von vor dreieinhalb Jahren! Auf Grund der neuen Autobahn von Lao Cai nach Hanoi war der Zug höchstens zu 10% ausgelastet - mit dem Bus geht’s deutlich schneller und angeblich auch preiswerter! Was für uns aber noch „dööfer“ war, die Schaffner - in Vietnam hat jeder Eisenbahnwaggon mindestens einen! - wollten uns trotz Zustimmung der Fahrgäste das Fotografieren verbieten - höchst ungewöhnlich für die eigentlich immer freundlichen Vietnamesen. Und Chuyen klärte uns auf! In den Wagen sind illegale Verkäufer, die die Schaffner mit kleinen Aufmerksamkeiten wohlwollend stimmen und jetzt tauchten vor einiger Zeit plötzlich Bilder, von Touristen gemacht, in den sozialen Medien auf, auf denen jene Marketenderinnen abgebildet waren. Und für den neuen Verkehrsminister, der der allseitigen Korruption einen Riegel vorschieben will, waren diese Fotos natürlich ein gefundenes Fressen für die Abteilung: Interne Ermittlung der Bahngesellschaft..... Tja, wer hätte das gedacht! Aber wir kamen trotz allem mit Bedacht zu eindrucksvollen Fotos in den knapp 2 Stunden Bahnfahrt nach Bào Hà, wo uns unser Fahrer Chuong schon erwartete. Nach Zimtbaumstangeneinkauf und Bratnudeln rollten wir, immer die vorschriftsmäßige Geschwindigkeit einhaltend*, auf der neuen Autobahn in gut drei Stunden nach Hanoi. Und ein zweites Mal war unser Abendessen ein krönender Abschluss des Tages, den bei Chuyen zuhause gab’s selbstgemachte Frühlingsrollen satt!!!

*Der Fahrer wird von seiner Firma mit GPS überwacht, ob er sich auch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält!