Fünfter Tag: Ankunft in Lao Cai, Fahrt nach Sapa und Besuch zweier Minderheitenbergdörfer

Dank Chuyens guter Planung und meiner Weitsicht gelang es uns in den Minderheitendörfern selbst die Minderheit zu bleiben, obwohl sämtliche Reiseveranstalter der Welt alle ihre Kunden nach Sapa geschickt zu haben schienen, aber wieder mal der Reihe nach.

 Schienen war schon das richtige Stichwort, oder besser gesagt Schienenstöße und elegant schlingernde Wagen verhinderten für einen Teil der Gruppe die Nachtruhe, wie sagte Ilya so treffend: „Ich träumte die ganze Zeit davon auf einem Schiff zu sein“ - Aber das kommt später im Programm. Rechtschaffen müde erreichten wir folglich unser Hotel in Sapa. Dank der Gnade der richtigen geschlechtlichen Geburt bekamen unser Reiseteilnehmerinnen selbstverständlich, die schon um 8h morgens freien Zimmer, aber wenig später hatten alle ihre Zimmer und nach kurzem Relaxen und ebensolcher Autofahrt spazierten wir durch die Felder von Sapa. Allerdings hatte jeder von uns seinen individuellen Schatten, der ihm unaufhörlich, und das ist wörtlich gemeint, folgte und zwar in Form einer Hmong-Frau, die jeden in einem meist verständlichem Englisch ( Ich verkneife mir eine Bemerkung über die Englischkenntnisse unseres Reiseleiters auf Kamtschatka) nach seinen Familienverhältnissen ausfragte. Natürlich mit dem Hintergrund am Ende unserer Tour nach über 2 Stunden selbstgemachte Handwerkskunst zu verkaufen. Da die Damen nicht zu aufdringlich waren und nicht selten als Vorder- oder Hintergrund longthanhisierend einsprangen, ließen wir sie gerne gewähren. Nach einem Mittagspäuschen ging’s in der anderen Richtung den Berg hinab und dort reduzierte sich die Schattenanzahl sehr schnell auf 2 Damen, da wir jetzt wussten, wie man sich zu viele der Damen vom Leib hält (eigentlich managte das der Herr Le Duc). Aber jetzt konnten wir ehrlichen Herzens sagen, wir hätten uns schon mit der Hmonghandwerkskunst eingedeckt. Nach einem abwechslungsreichen, teilweise auch rutschigen Trappelpfad geführt nicht nur von Chuyen, sondern auch von den beiden einheimischen Damen, die uns älteren Herren (Erhard & mir) gerne an schwierigen Passagen die rauhe Hand boten! So langten wir kurz vor dem ersten Regenguss des Tages beim Auto an, mit der Ausbeute, auch des Nachmittags, deutlich zufrieden.