26.Juli: Von Taj Mahal zum Palast der Winde

Annette und Christine hatten die Wartenummern 19 & 20 in der Frauenwarteschlange, Hansjörg und ich Nummern 8 & 9 in dem „männlichen Pendant“, vor dem Einlasstor von Taj Mahal, um 5 Uhr 10 Minuten und 55 Sekunden. Was nicht unmaßgeblich für menschenlose Fotos des Ensembles im Morgenlicht ist.

Das allseits bekannte Vater & Sohngespann für die besten Fotostellen stand auch schon bereit und im Geschwindschritt eilten wir bei seichtem Morgenlicht ohne rechts und links zu schauen an die entsprechenden Standorte. Das ging dann auch etwas gegen meine Berufsehre, und so hinkte ich bald hinterher oder war dank weniger Standorte auch ein wenig voraus. Zumal die eingerüsteten Südtürme von unserem jungen „Locationscout“ schlichtweg ignoriert wurden. Nach 2 Stunden war der Spuk vorbei, diverse klassische Fotos im Kasten und die Menschenmengen begannen sich durch die Anlage zu wälzen und das eigene Foto durch Selfies abzuwerten. Hansjörg und ich hatten anschließend noch genug Energie, trotz eines pitschnassen Hemdes zum Ufer des Yamunaflusses zugehen und uns kurzerhand ein Boot zu chartern zwecks Spiegelungsaufnahmen. Unser Frühstück hatten wir uns nach dieser Aktion redlich verdien und genossen es auch. Jaipur unser nächstes Ziel erreichten wir am frühen Abend nicht ohne vorher noch die „verlassene Hauptstadt“ des Großmoguls Akbar Fatehpur Sikri zu besuchen. Sie wurde vor Ende des 16.Jahrhundert nach nur knapp 15 Jahren der Nutzung wohl wegen Wassermangels aufgegeben - mir hätte schon die Hitze als Grund vollauf genügt. Selbst unser örtlicher Reiseleiter litt unter der Hitze, aber das habe ich ja schon erwähnt. Vor Jaipur statteten wir noch zwei Bauernfamilien einen Besuch ab, wobei unser Krieger auch wieder deutlich Berührungsprobleme hatte und war in keiner Weise hilfreich - nur die Polaroids wollte er immer gerne übergeben – schade, denn dazu war ich auch ohne Sprachkenntnisse in der Lage!