23.Juli: Der Flug zurück in die Sauna

Angenehme Kühle empfing uns am frühen Morgen in Leh. Leider konnte uns Jigmet nicht mehr zum Flughafen begleiten, da er bereits mit der nächsten Gruppe unterwegs war. Aber sein Chef hat das auch ganz gut gemacht. Nutzung eines Nebeneingangs, schnelle Vorkontrollen, flottes Einchecken in der Notausgangreihe samt vermeiden von über 30 Kilogramm Übergepäckgebühr. Unzählige Stempel später und ein paar Kontrollen weniger waren wir in der Wartehalle.

Fast pünktlich wurde weitergestempelt und kurze Zeit später schwebten wir in einem nigelnagelneuen Airbus über dem Himalaya. Ankunft gegen 10 Uhr in Delhi knapp 3.000 Meter tiefer in der erwarteten Waschküche. Fahrt zum altbekannten Hotel und nach dem Mittagessen ging’s dann zum einem Viertel, dessen Lage weder Reiseleiter noch den Fahrern genau bekannt war. Dort werden ausgediente Straßenfahrzeuge, ausschließlich von Männer mit öligen Händen in ihre Einzelteile zerlegt. Und auf einmal waren wir die beäugten Exoten, ziemlich schwierig für meine weiblichen Teilnehmerinnen, die sich unwohl fühlten und nur ganz langsam mit dieser auch für mich unerwarteten Situation fertig wurden. Hier sind westliche Touristen Mangelware, folglich eine kleine Sensation. Fotografisch eine Herausforderung Ordnung ins Chaos zu bringen, aber vom Inhalt her ein extrem interessantes Sujet. Hier kann man problemlos einen ganzen Tag verbringen, langsam Vertrauen zu den Arbeitern fassen und sehr dokumentarische Fotoreportagen könnten so entstehen. Der Lotustempel zum Abschluss des Tages als angestrahltes Bauwerk in der Graublauenstunde war leider nur durch den Parkzaun ablichtbar, da der Park schon um 19h geschlossen wird auch hier besteht wie beim „Schrottverwertungsviertel“ noch Nachbesserungsbedarf, aber dazu sind Erkundungsreise ja auch da. Ein längeres gemütliches Abendessen bildete den gemeinsamen Abschluss dieses schweißtreibenden Tages.