Verzögert wurde die Anreise dorthin allerdings durch den Aufbau einer Sommerjurte, bei der unsere Begleitercrew tatkräftig mithalf und wir mit unseren Fotoapparaten im Weg standen. Nach dem Aufbau der Jurte „mussten“ wir noch der Tradtion frönen, dass das Fertigstellen der Häuslichkeit in ihrem Inneren mit Milchtee, Gebäck und Käse gefeiert wird. Kaum bei den Adlerjäger angelangt, gab es erst einmal lecker Mittagessen in der Jurte des Familienclans. Gut gestärkt erlebten wir dann diverse Vorbeiritte der beiden Adlerjäger - gegen den Wind, damit die riesigen Adler auch ihre Schwingen ausbreiten konnten. Flugfähig sind sie im Moment wegen der Mauser nicht. Trotzdem war es eine sehr eindrucksvolle Demonstration, die allerdings mehr mit den Flugvorführungen von Falknereien in Deutschland zu tun hat, als mit dem täglichen Leben der kasachischen Nomaden. Die Adlerjagd ist nicht mehr lebensnotwendig, sondern zu einer „Sportart“ mutiert. Zurück fuhren wir dann über Ulgii an den angenehmsten Zeltplatz der ganzen Tour in der Nähe des Ulgii Flusses: mit eigenem Brunnen, eben gelegen, Auf- und Abbau bei Sonnenschein inmitten in eines großen Talkessels und last but not least für jeden einen eigenen Busch! Mit einem herrlich Sonnenuntergang und -aufgangszenario wurde unser erneuter Zeltaufbau deutlich belohnt.
Bogenschützen und Adlerjägerin waren heute angesagt, deshalb stand der kleine Ort Altansogis auf dem Programm. Ein kleines trostloses, wie ausgestorben wirkendes Nest. Was sich auch als korrekt erwies, da fast das ganze Dorf schon im Sommerlager auf über 2.500 Meter umgezogen war. Glücklicherweise war eine Bogenschützenfamilie im Gegensatz zur Familie der Adlerjägerin noch vor Ort. Und fast die ganze Familie demonstrierte uns auf ihrem Schießplatz ihr ganzes Können. Unter der Führung des örtlichen Kandidaten der Demokraten für das Parlament wurden wir anschließend zum Sommerlager geleitet. Hier traditionelle erst einmal Lunch in der Jurte, bevor es ans Geschäftliche - Adlerjäger Fotosession, die Dritte - ging. Über Stock und über Stein schaukelten wir dann gegen 17h über bis zu 2.800 Meter hohe Pässe zurück nach Ulgii, wo uns Tamara leider zum letzten Mal bekochte. Mal schauen, ob in der Gobi dieser Standart gehalten wird - wir hoffen es!