In der Halle holte uns unser kasachischer Altaibergführer Baku ab – bereits Peter erfahren - wusste er, was auf ihn zu kommt. Auf dem Flughafenparkplatz wurden die beiden UAZ mit uns und unserem Gepäck vollgestopft und ab ging’s zum Frühstück ins Eagle Nest Hotel. Dort wurde kurzerhand die vor Ort „to do-Liste“ erstellt: 3. Auto, Taschen für die Schlafsäcke und eine neue Kopfbedeckung für Maritta. Alles war schnellstens, bei bestem und unerwartet heißem Wetter, erledigt. Danach strebten wir die gut 200 Kilometer zum „Gate“ des Nationalparks mit drei Gletschern und den drei höchsten Bergen der Mongolei. Erstes Etappenziel war Mittagessen bei Bakus Familie, die gerade noch im Wintercamp, d.h. in einer festen Behausung residierten. Das im Reiseprogramm angekündigte Gercamp gab es nicht, da es um diese Zeit noch keines aufgebaut ist, also nix mit Duschen & WC! Und so erreichten wir, unseren sonstigen Gepflogenheiten widersprechend, unseren ersten Zeltplatz vor dem Dunkelwerden. Und zu unserer großen „Überraschung“ gab es, entgegen der Ankündigung, ein Küchen- & Speisezelt, was sich am nächsten Tag als extrem sinnvoll erwies.
Zirka VIER Stunden Fußmarsch zum Gletscher standen im Programm des nächsten Tages, unmöglich zu bewältigen selbst für Hans, denn es galt knapp 700 Höhenmeter zu überwinden bei einer Strecke von knapp 20 Kilometern. Bei bestem Wetter und frohen Mutes machten wir uns an den Aufstieg. Zuerst die fünf „Mann“ per pedes und der Rest mit dem Pferd deutlich später nach dem Beladen der Kamele mit unserer Zeltausrüstung. Die Reitertruppe mit dem Mittagessen für die Bergsteiger ließ leider auf sich warten, da die Pferdeführer keine Englischkenntnisse vorweisen konnten und eine sehr spezielle Zeit- und Wodkaeinteilung hatten. Schließlich trafen wir uns trotz der Pferdeführer, noch weit unterhalb unseres Zieles.
Um 10 Uhr waren die Fußgänger losgezogen und die Letzten erreichten das Basecamp bei Sturm und Starkregen gegen 19 Uhr. Gott sei Dank hatte die Reitertruppe schon die Zelte und das Kantinenzelt aufgebaut, sodass das Gepäck trocken gelagert war und wir uns nach und nach trockene Klamotten anziehen konnten. Aber wie es in den Bergen so ist, eine Stunde später schien die Sonne fast wieder, und wir konnten die restlichen Zelte aufbauen und geschafft wie wir waren in den Schlafsack kriechen.
Und der nächste Tag entschädigte uns für alles! Zwei Ausflüge zum Potanin-Gletscher standen auf dem Programm und je nach Kondition wurden sie auch wahrgenommen, allerdings bot die Blumenwiese rund ums Basecamp reichlich Motive- zum Beispiel Edelweiß im Überfluss. Abermals rechtschaffen müde verzogen wir uns nach Sonnenuntergang und Abendessen in die Zelte, nur noch gestört von den obligatorischen Italienern, die zwar nicht laut redeten, wie auf Kamtschatka, sondern meinten in 3.400 Metern Höhe mitten in der grandiosen Natur Musik aus den Konserve abspielen zu müssen.
Unser Abstieg am darauf folgenden Tag über den „Shortcut“ begann bei Sonnenschein sowie mit bestem Blick auf den Alexander- und Potanin- Gletscher und endete mit Regen allerdings erst beim Zeltaufbau im Tal, denn wieder gab es nicht das angekündigtes Ger-Camp, sondern nur das Freuen auf die heutige Dusche im Hotel. Die, wir wagten es schon gar nicht mehr zu hoffen, tatsächlich gegen 20 Uhr auch stattfinden konnte, nach einer sehr interessanten Rückfahrt mit vielen Motive und die zuletzt noch durch die ersten Adlerjäger und Regenbögen bereichert wurde.
Und als der Muezzin zum Gebet ruft, bin ich auch mit dem Sammelblog Altaigebirge, die Erste fertig! Und der nächste folgt in zwei bis drei Tagen samt der Korrektur der Schreibfehler.....