2. Sammelblog Kamtschatka der Tage 9-12 ins Netz gestellt dank Monika & Hansjörgs Hotspot!

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9.Tag 31.Juli Überraschungen!

Die Überraschung Nummer 1 war eigentlich keine wirklich, aber wir konnten unseren Zurückgebliebenen das vulkanische Highlight von gestern nicht vorenthalten. So ging es flugs ein zweites Mal auf den zweiten Krater des Nordausbruches von 1975. Vorher allerdings mussten wir unsere Crew antreiben, möglichst zügig unser Lager abzubrechen. Ich glaube so schnell war das Küchenzelt noch nie abgebaut und verladen worden. Nach dem diverse Zeitungsseiten vom Vulkan selbst entzündet wurden, wir wieder eine intensive Aromatherapie hinter uns, und nur einen Bruchteil der fotogenen Formationen fotografiert hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Expeditionsauto. Dieses Mal erreichten wir reibungslos unser Ziel: den Flecken Kosyrevsk. Und hier die Überraschung Nummer zwei. Obwohl die Ferienwohnanlage von der ersten Übernachtung in Kosyrevsk angekündigt war, landeten wir jetzt in einem großzügigen Ferienhaus mit einem 7 Bett-Zimmer im Obergeschoß! Überraschend weiterhin das WC und die Dusche, sodass wir uns perfekt säubern und entschlacken konnten. Nach Wäschewaschen & Abendbrot kam auch die Info, dass wir morgen trotz des angekündigten Wetterwechsels fliegen könnten und so entschlummerten wir (fast) alle mit der Vorfreude auf weitere Bärensichtungen, nachdem wir am Vortag nur Spuren fotografieren konnten.

Und hier die Fotos:

10.Tag 1.August  Auf zum Refugium der Bären!

Der erste Tag auf Kamtschatka ohne staubende Pisten - denn es hat angefangen zu nieseln! Was die Anzahl der Moskitos allerdings proportional zu der Anzahl der Regentropfen steigen ließ. Um 9h glücklicherweise die Info: wir fliegen trotz des Wetters. Nach Einkauf von Bier & Mückenschutz, was auch vor 10h möglich ist, finden wir uns pünktlich um 10:15h auf dem Rollfeld ein. Auf die Frage hin, warum wir unser Gepäck noch nicht einladen können, bekam ich folgende Auskunft von Dimitri: „We are waiting for the driver of the helicopter“. Als der „Driver“ kam, mussten wir allerdings noch auf Dokumente warten, die eine zweite Gruppe mitbringen soll. Aber als die da war ging’s ratzfatz. Ran mit unserem Wagen an die Mi 8 und tatsächlich wurde alles Gepäck von uns samt Generator mitgenommen, obwohl der Helikopter komplett ausgebucht war. Bei einer Kontrolle der deutschen Autobahnpolizei wäre bei dieser Ladesicherung der entsprechende LKW keinen Meter weitergefahren, aber wir sind ja nur 40 Minuten geflogen. Nach der Außenlandung im Camp wurde alles auf die Wiese gepackt und mit dem Snowmobil und Schlitten zu den Hütten gebracht. Nach einem ersten Rundgang im Camp nutzen wir gleich die örtliche Hotspring-Badeanlage zur Körperpflege. Unsere erste Bärenbeobachtungstour ging nach dem Abendessen zum Zusammenfluss zweier Flüsse und die Bären ließen auch nicht lange auf sich warten. Allerdings sorgten Nieselregen und Nebel zwar für eindrucksvolle Erlebnisse, die Bären kamen bis auf zirka 15m an uns heran, die Fotoausbeute jedoch war bei 3200 ISO nicht unbedingt befriedigend- aber noch haben wir ja 3 Touren vor uns.

Die Fotos sind hochgeladen:

11.Tag 2.August Erfolgreiche Bären, lecker Mittagessen und eine rasante Bootsfahrt

Der Tag begann wie er am Abend aufgehört hatte – mit Regen so machten wir uns mit Rubber Boots auf den Weg zur inzwischen altbekannten Beobachtungsstelle. Und wie gestern waren die Herrscher des Waldes zur Stelle und auch erfolgreich bei der Jagd. Speziell einer der Bären, der sich mit dem Kopf eintauchend voranschreitend den größten Lachs sicherte. Nach einer Stunde hatten wir und die Anderen bis auf Hansjörg vom Regen genug und es ging retour ins Camp um uns und das Equipment trocken zulegen. Minimumentfernung Bär-Mensch dieses Mal DEUTLICH unter 10 Metern! Dem Frühstück folgte Generatorgeknattere und der Duft von frisch verbranntem Holz, denn Dimitri hatte bei uns eingeheizt, so dass wir, während die Daten herunter luden auch alle unsere Klamotten flugs getrocknet bekamen. Kurze Zeit später war ein Teil der Gruppe schon wieder nass, dieses Mal aber absichtlich, denn wir räkelten uns im nicht mehr ganz so heißen Wasser der örtlichen Badeanstalt. Gegen 13h riss die Bewölkung auf und Hoffnung auf Bootsfahrt, Lachse & Bären im Licht machte sich breit. Nach einem kleinen Fußmarsch auf dem immer wieder rechts und links die Bären Schneisen im hohen Bewuchs erkennbar waren, erreichten wir den Dvukhyurtochnaya-See, um mit dem kleinen Metallaußenbordermotorboot in Vierergruppen an eine kleine Flussmündung zu fahren, um neben Bären im Dickicht auch die wandernden Lachse mehr zu beobachten, als zu fotografieren. Zu nah kommende Bären wurden vom Wildhüter durch Rufen und Lärmen fern gehalten. Unglaublich mit welcher Energie die Lachse gegen die Strömung schwammen, aber leider auch sofort die Richtung änderten sobald Ihnen die Gummistiefel der Fotografen näher kamen. Nach verspätetem Abendessen ging’s wieder raus zum Bärenfluss, aber die Namensgeber ließen sich leider kaum blicken. So klang der Abend bei Bier & Tee aus- hier war der Gemeinschaftsraum immer geöffnet und auch heißes Wasser stand jederzeit bereit. Mit der Hoffnung auf mehr Bären am Morgen hauten sich alle auf’s Ohr.

Und hier die Fotos:

12. Tag 3. August Verspätete Bären & ebensolche Hubschrauber

Ebenso wie der Helikopter am Mittag ließen sich auch am Morgen die Bären Zeit bis sie auftauchten. So hatte sich unser frühes Aufstehen leider nicht ausgezahlt, obwohl sich zum Abschied noch einige Bären zeigten und maritta glücklicherweise zu Ihren bären-Lachsfoto gekommen ist. und unser Aufenthalt in der Bären-Lodge endete ohne 220V mit Rumsitzen, Blog schreiben, Bilder bearbeiten, Sudoku-Spielen und e-book lesen bis die Akkus leer waren beim Warten auf unsere Mi 8. Schließlich traf sie ein, wir beluden die Maschine gemeinsam und ich geriet „zufälligerweise“ auf die Rückseite des Flugmechanikersitzes und konnte so den Flug über die Wälder, Flüsse & Seen nach Kosyrevsk aus der Sicht des Cockpits miterleben.

Bärendreck

Jemanden einen Bären aufbinden

Bärenhunger

Bärentatzen

Das Fell eines Bären verkaufen bevor man es hat.

Jemanden einen Bärendienst erweisen

Bärenstark

Ein Bär von einem Mann

 All diese Worte und Redenwendungen haben plötzlich für uns alle einen ganz anderen Sinn seit wir den Kamtschatkabären so nahe gekommen sind. Es war sehr eindrucksvoll diese eleganten und für uns friedlichen Raubtiere bei ihren verschiedenen Lachsfangmethoden zu beobachten, auch wenn wir kein ideales Fotowetter hatten.