11 rostige Minikähne fristen dort Ihr Dasein. Schon seit Anfang der Sechziger Jahre war der Hafen nur noch zeitweise auf dem Wasserweg erreichbar und heute über 50 Jahre später ist das Meer 150 Kilometer weit entfernt. Wenig später rollten auch wir über den ehemaligen Meeresgrund erkennbar an den unzähligen Herzmuscheln. Vorbei an diversen Gasbohrtürmen näherten wir uns sehr langsam unserem Ziel dem heutigen Westufer des westlichen Aralseeüberbleibsels. Interessante Felsformationen, von den Einheimischen Canyons genannt, zogen uns ebenfalls in den Bann. Gut 12 Stunden später und nach über 370 Kilometern hatten wir unser Jurtencamp erreicht. Das lag gut 2 Kilometer vom Meer entfernt und rund 50 Meter höher. Das Ufer des Aralsees strahlte eine Tristesse aus, die den Gesamtzustand dieses einst viertgrößten Sees der Welt widerspiegelt. Zum Abendessen am Sauxalholzlagerfeuer gab es das Nationalgericht Plow bevor wir uns jeweils in die Familien-, Männer- und Frauenjurte zurückzogen.
Nach einer stürmischen Nacht wurde in der Männerjurte zum Frühstück der Ofen angefacht. Einen sichtbaren Sonnenaufgang gab es leider nicht, dafür aber interessante Wolkenbildungen. Zurück nach Nukus führen uns der Weg über die Hochebene vorbei an besagtem Canyon, Nomadengräbern, einem Baktrischen Kamel, einem aufgelassenem Feldflughafen, auf dem die Wissenschaftler gelandet sind als die UdSSR noch biologische und chemische Waffentests in der Aralregion machte - mit den Spätfolgen kämpft heute noch die Bevölkerung der Region. Weiter ging es über eine Fischereistation, vormals ein Deportationslager des Zaren im Amudarjadelta auf direktem Wege durch die Karakum ins Hotel natürlich nicht ohne diverse Zwischenstopps und nach knapp 12 Stunden waren wir dieses Mal gegen 19h am Ziel allesamt mit größter Freude auf eine warme Dusche....