... aber dazwischen konnte trotzdem erfolgreich fotografiert werden. Erst im Minilostplace, der ehemaligen Gärtnerei des Palace Hotels und anschließend in der deutlich größeren Büvetta von Tarasp. Dank Philipp, der uns die, leider nicht mehr öffentlich zugängige, Trinkhalle zur Mittagszeit für ein Stündchen öffnete und auch interessante Erklärungen zu deren Geschichte gab - hier nachzulesen: Büvetta Tarasp       Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns bei zeitweise strahlendem Sonnenschein auf den Weg nach Sent, auch ein Bergdorf wie Guarda, jedoch deutlich anders! Mehr Menschen, mehr Leben, größere Häuser und ein Metzger. Allerdings auch geteerte Straßen, große Busse und improvisierte Türklinken. Gegen fünf vertrieb uns abermalig einsetzender Regen, nicht ohne vorher bei der bereits erwähnten Bacharia Zanetti noch vier Entrecôtes für das Abschiedsabendessen mitzunehmen. Vorher gab’s allerdings erst einmal die legendäre Engadiner Nusstorte, denn was man verschenkt, sollte man auch vorher testen- meinte Maritta.

Vielen Dank Helga, Maritta und Reinhard, dass ihr bei meinem Engadiner Workshop dafür gesorgt habt, dass er stattgefunden hat, wir viel Spaß hatten, nicht nur beim gemeinsamen Fotografieren, sondern auch beim gemeinsamen Kochen in der Kirche Nairs. Und nicht zuletzt auch einen ganz großen Dank an Hansjörg, der mir zum wiederholten Male sein einzigartiges Tagungszentrum mit allen Annehmlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.

... was uns veranlasste erst einmal in der Kirche am Rechner weiter zu machen, bevor wir zur experimentellen Baumstammfotografie übergingen. Gegen halbeins wagten wir uns dann ins Freie und von da an kämpfte sich die Sonne langsam durch die Wolken und es blieb heiter bis wolkig. Die in Nairs auf dem ehemaligen Tennisplatz des Palasthotels hoch aufgestapelten Baumstämme eigneten sich weniger, zur tags zuvor praktizierten Nickfotografie, sondern viel mehr zur Langzeitbelichtungen, während denen man fleißig, aber kontrolliert, am „Zoomring“ dreht. Bei der Auswahl der richtigen Stelle bekommt man als Ergebnis gerade noch erkennbare Baumscheiben oder völlig abstrakte Bilder- mit Brückengeländerdetails beendeten wir die erste Fotosession des Tages, um am späteren Nachmittag noch einmal durch die, zu dieser Jahreszeit, fast menschenleere Altstadt von Scuol auf Motivsuche zu schlendern. Für kurzzeitige Hektik sorgten 3 Velofahrer, bevor alles wieder in vorsaisonale Lethargie verfiel. Mit Engadiner Nusstorten und Baseler Leckerli bepackt kehrten wir in unsere Kirche zurück.

Also auch heute volles Programm, auch wenn das Wetter zu wünschen übrig ließ, allerdings setzte der Nieselregen erst gegen 14h, als wir beim Mittagessen waren, ein. So verbrachten wir den restlichen Nachmittag und Abend des Tages bei Bildauswahl, deren Bearbeitung und theoretischer Weiterbildung in Sachen: mit der Kamera koordiniert herumwackeln und der ersten Bilderschau des Workshops – während es draußen zu schneien begann und nicht aufhörte. Ach ja ich vergas: heute Vormittag trieben wir uns in Scuols Altstadt herum. Höhepunkt war der Besuch BEI einer alten Dame, die uns voll Stolz ihr Haus zeigte, welches schon mehr einem Heimatmuseum der bäuerlichen Wohnkultur glich als einer Seniorenwohnung. Nach Mineralwasserverkostung, Kirchen- und Brückenfotografie sowie Adapterkauf verließen wir Scuol gerade noch rechtzeitig, um trockenen Fußes die andere Kirche zu erreichen.

Sonne pur wurde angesagt und das fand auch statt. Von morgens -4°C bis zu gefühlten +20°C am Nachmittag auf der Sonnebank. Aber eins nach zwei anderen... Zu unchristlicher Zeit verließen wir die Kirche, um wie geplant den Sonnenaufgang bei Tarasp gut vorbereitet zu erleben. Dank der kurzen Anfahrt mussten wir auch erst kurz nach fünf aufstehen. Und um sieben war schon alles vorbei also nix wie zum Frühstück. Heute ohne Ei, da wir noch zum eine Stunde Fahrt entfernten Moteratschgletscher wollten – trotz Sonntag fielen die Horden erst ein nach dem wir am Gletschermund waren und wie überall im Engadin scheint auch hier die Saison erst am 24. Mai zu beginnen, sprich alle gastronomischen Einrichtungen waren geschlossen, aber mit Rucksackverpflegung kommt man auch zurecht. Sonnengebräunt und reichlich „geschafft“ kehrten wir zu christlicher Zeit zu unserem Workshop- und Unterkunftsgebäude zurück. Nach dem Abendessen (heute griechischer Salat) gab’s von Reinhard noch einen sehr interessanten Lichtbild-Vortrag mit eindrucksvollen Fotos von seiner diesjährigen Antarktisreise - passend dazu, allerdings vom Moteratschgletscher das nebenstehende Foto.

Alle Teilnehmer sind wohlbehalten und rhätische-Bahn-pünktlich bei bestem Wetter eingetroffen. Der von Maritta entdeckte Baumscheiben Smiley sagt alles. Zum Aufwärmen haben wir am Nachmittag dann schon mal den Sonnenaufgangsstandpunkt inspiziert, dass morgen früh auch jeder schon weiß, wo er sich am liebsten platzieren möchte - wenn’s um die Wurst geht. Und zum abendlichen Streiflicht ging’s noch rund um die Büvetta, bevor wir uns ans Spargel- und Kartoffelschälen gemacht haben, um natürlich unser Arbeitsergebnis anschließend zu verspeisen.

Die Vorhut ist eingetroffen und über Nacht gleich eingeschneit, ebenso das Workshoptransferauto. Aber nichtsdestotrotz, die Vorräte sind ausreichend, auch wenn wir die Kirche für Tage nicht verlassen könnten und eingeheizt ist auch hervorragend - ebenso die Internetverbindung. Morgen am Nachmittag trudeln die restlichen Teilnehmer mit der Rhätischen Bahn ein und nach dem Bezug der Zimmer, einem kleinen Snack samt Heißgetränk geht es bei erwartetem Sonnenschein gleich auf die andere Talseite nach Tarasp zum ersten Motiv des Tages. Zum Abendessen ist selbstverständlich saisonbezogen Spargel satt vorgesehen!

Als Jahresabschlussreise habe ich noch Platz für 2 Teilnehmer, die mit mir zusammen Kyrgystan im Spätherbst erkunden können. Wir sind 12 Tage im Land unterwegs, wohnen in Hoteleinzelzimmer oder in Gästehäusern. Eventuell auch mal zu zweit in einem Zimmer und mit Gemeinschaftsbad. Die empfohlene Anreise erfolgt über Taschkent. Dadurch wir sind dann noch zwei Tage mit meiner Usbekistanreisegruppe zusammen, bevor wir mit dem Auto via Ferganatal gen Kyrgystan fahren. Von Osch aus machen wir einen Tour fast durch’s ganze Land. Wir sehen nicht nur den Isykuulsee, sondern auch die Gebirgsregionen Alai, Pamir und Tienshan - soweit es die Wetterlage zulässt.

Eine eindrucksvolle Reise ging ganz unspektakulär zu Ende. Reibungslose Fahrt auf fast ausschließlich schwarzer Fahrbahn nach Evenes dem Narvik-Harstader Flughafen. Durchchecken des Gepäcks von 5/7 der Gruppe, sowie pünktlicher Abflug aus Evenes über die schneebedeckten Gipfel der Lofoten. Ungeplant längerer Aufenthalt in Oslo, der bei 6/7 trotz Flugausfalls nur zu einer geringfügigen Verspätung führte. Eine Reiseteilnehmerin hatte allerdings noch das Glück, einen Tag länger in Skandinavien bleiben zu dürfen und das ohne Aufpreis. Und jetzt bin ich sehr gespannt auf die Resüméebilderauswahl unserer Teilnehmer.

Sehr abwechslungsreich war auch der heutige Tag u.a. mit einer Einkehr im Svolværer Marktcafe, aircraft spotting in Svolvær, sowie „ship chasing“ im Raftsund.